Ein Praktikum bei den Eltern? Das fand ich nicht so erstrebenswert und meine älteste Tochter auch nicht. Doch wegen der Corona-Pandemie fand sie und auch die meisten ihrer Mitschüler keine Stelle, trotz vielfacher Bemühungen, denn welche Firma möchte schon in diesen Zeiten Praktikanten beschäftigen, wenn auch nur für einen Tag, während die Mitarbeiter, nicht zuletzt aufgrund von Druck aus der Politik, ins Homeoffice geschickt werden sollen.
Ich muß allerdings sagen, daß die Absagen von den zumeist größeren Betreiben sehr persönlich und überaus freundlich formuliert und begründet waren, und möchte daher ein großes Lob an alle Personalabteilungen und Entscheider dafür aussprechen! Gleichzeitig drängte die Schule, es doch bitte weiter zu versuchen, auch bei Verwandten.
Zu guter Letzt waren sie zu zweit bei uns, die Mädchen; meine Tochter hatte eine Freundin mitgebracht – und zu meiner größten Überraschung war dieser Praktikumstag ein voller Erfolg geworden.
Trotz unseres recht komplexen Arbeitsgebietes war doch schnell eine Aufgabe gefunden worden, an der die Mädchen ihr bisheriges Schulwissen und erste eigene Überlegungen zu diesem Thema einbringen konnten.
“Siehst du!“, sagte meine Frau anschließend, und wenn ich die Mädchen richtig verstanden habe, dürfen wir nächstes Jahr mit der halben Schulklasse rechnen …
Anmerkung des Autors: Die neue dt. Rechtschreibung (z.B. “dass“) und die Gendersprache (z.B. “PraktikantInnen“) sind mir zwar durchaus bekannt, jedoch erlaube ich mir, dort die klassische Schreibweise zu verwenden, wo ich es für angebracht halte.